Modernes Service-Management: Der Schlüssel zur effektiven Unternehmenssteuerung

von der Redaktion

Service-Management umfasst weit mehr als die reine IT-Unterstützung in Unternehmen. Im Kern geht es um die systematische Organisation und Bereitstellung von Dienstleistungen für interne wie externe Kunden. Die klassische Definition aus der IT-Welt greift dabei zu kurz.

Drei zentrale Anliegen prägen das moderne Service-Management: die Bearbeitung von Serviceanfragen wie Urlaubsanträgen, die Behebung von technischen Störungen sowie die Unterstützung bei Anwenderfragen. Dabei spielt es für den Nutzer keine Rolle, welche Abteilung oder welches System im Hintergrund aktiv wird.

Der Fokus liegt auf der Servicequalität und Kundenzufriedenheit. Dies bedeutet konkret: Eine einheitliche Anlaufstelle für alle Anliegen, transparente Prozesse und nachvollziehbare Bearbeitungsstände. Statt isolierter Insellösungen in einzelnen Abteilungen ermöglicht Service-Management eine strukturierte, abteilungsübergreifende Zusammenarbeit.

Die Nutzer erwarten heute den gleichen Komfort, den sie von digitalen Diensten im Privatleben kennen. Dies erfordert eine konsequente Ausrichtung der Service-Prozesse an die Bedürfnisse der Anwender.

Menschen, Prozesse und Technologie

Die erfolgreiche Einführung von Service-Management basiert auf drei Säulen: den Mitarbeitern, den Arbeitsabläufen und der technischen Umsetzung. Dabei steht der Mensch im Mittelpunkt – nicht die Software oder die Prozesse.

Ein häufiger Fehler liegt in der rein technischen Betrachtung des Service-Managements als IT-Projekt. Stattdessen sollten Unternehmen die bestehenden Arbeitsweisen ihrer Teams analysieren und darauf aufbauend passende Prozesse entwickeln. Die technische Lösung folgt erst im letzten Schritt.

Die Trennung von Abteilungen in sogenannte Silos – also voneinander isolierte Organisationseinheiten – muss nicht grundsätzlich negativ sein. Entscheidend ist die Schaffung von Verbindungen zwischen den Bereichen durch standardisierte Abläufe und klare Kommunikationswege. Dies ermöglicht einerseits spezialisierte Arbeit in den Teams, andererseits eine reibungslose Zusammenarbeit über Abteilungsgrenzen hinweg.

Die Gestaltung der Service-Prozesse orientiert sich konsequent an den Bedürfnissen der Anwender. Statt Mitarbeiter in starre Systeme zu zwingen, passen sich die Abläufe den gewohnten und bewährten Arbeitsweisen an.

Moderne Service-Portal-Lösung

Ein zentrales Service-Portal fungiert als einheitliche Anlaufstelle für sämtliche Anliegen im Unternehmen. Die Plattform bündelt verschiedene Kommunikationswege – von E-Mail über Chat hin zu Telefonanfragen – in einem System.

Die Nutzer entscheiden selbst, über welchen Kanal sie ihre Anfragen einreichen. Das Portal leitet die Anliegen automatisch an die zuständigen Teams weiter. Für die Anwender bleibt dieser Prozess im Hintergrund, sie behalten jedoch stets den Überblick über den Bearbeitungsstand.

Eine umfassende Wissensdatenbank (Knowledge Base) ermöglicht den Nutzern, häufige Fragen eigenständig zu lösen. Kurze Videoanleitungen und gut strukturierte Dokumentationen unterstützen besonders neue Mitarbeiter bei der schnellen Orientierung. Dieser Self-Service-Ansatz entlastet die Supportteams und beschleunigt die Problemlösung.

Standardisierte Anfragen, wie Urlaubsanträge oder Bestellungen von Arbeitsmitteln, lassen sich durch automatisierte Workflows effizient abwickeln. Die Mitarbeiter können sich dadurch auf komplexere Aufgaben konzentrieren.

Enterprise Service Management (ESM)

Enterprise Service Management überträgt die bewährten Prinzipien des IT-Service-Managements auf alle Unternehmensbereiche. Diese Methodik ermöglicht eine einheitliche und effiziente Verwaltung von Serviceanfragen über Abteilungsgrenzen hinweg.

Die Anwendungsfelder sind vielfältig: Von der Personalabteilung über das Facility-Management bis zum Marketing profitieren verschiedene Bereiche von standardisierten Service-Prozessen. Ein Beispiel aus der Modeindustrie zeigt, wie Marketing-Teams durch ESM die Verteilung und Versionierung von Werbematerialien steuern.

Bei der Einstellung neuer Mitarbeiter wird der Mehrwert besonders deutlich: ESM koordiniert automatisch alle notwendigen Schritte zwischen Personal, IT, Gebäudemanagement und weiteren beteiligten Abteilungen. Schulungen, Zugriffsrechte und technische Ausstattung werden nahtlos orchestriert.

Die zentrale Service-Plattform fungiert als digitales Rückgrat des Unternehmens. Sie verbindet verschiedene Systeme – von der Personalverwaltung bis zur Gebäudetechnik – und ermöglicht einen kontrollierten Datenaustausch unter Berücksichtigung aller Sicherheitsanforderungen.

Trends Service Managment

Trends und Entwicklungen

Künstliche Intelligenz revolutioniert das Service-Management durch intelligente Automatisierung und verbesserte Nutzerunterstützung. Die KI-gestützte Analyse von Serviceanfragen, z. B. bei Praxedo ermöglicht eine schnellere und präzisere Bearbeitung. Standardaufgaben werden automatisch erledigt, wodurch sich Mitarbeiter auf komplexere Fälle konzentrieren können.

Der Fokus verschiebt sich von starren Service-Level-Agreements hin zu einer ganzheitlichen digitalen Nutzererfahrung. Diese neue Perspektive berücksichtigt, dass Nutzer die gleiche Bedienfreundlichkeit erwarten, die sie von modernen Verbraucherplattformen kennen. Experience Level Agreements (XLAs) messen daher verstärkt die Qualität der Nutzererfahrung.

Dependency Mapping gewinnt an Bedeutung: Diese Technologie visualisiert die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Services, Systemen und Ressourcen im Unternehmen. Das ermöglicht eine bessere Planung von Änderungen und schnellere Fehleranalysen.

Asset Management entwickelt sich im ESM-Kontext weiter und ermöglicht eine präzise Verwaltung aller Unternehmensressourcen – von Hardware über Software bis zu Zugriffsrechten.

Praxedo & heronOS: Wie setze ich erfolgreich KI im Servicemanagement ein?

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Erfolgsfaktoren der Implementierung

Die frühzeitige Einbindung aller Beteiligten ist entscheidend für den Erfolg eines Service-Management-Projekts. Dies betrifft sowohl Mitarbeiter als auch Führungskräfte und Fachabteilungen wie den Datenschutz.

Statt einer umfassenden Systemeinführung empfiehlt sich ein schrittweises Vorgehen mit schnell sichtbaren Erfolgen. Diese iterative Methode ermöglicht kontinuierliche Anpassungen basierend auf Nutzerfeedback.

Bei der Entwicklung und Erprobung neuer Service-Lösungen ist eine diverse Testgruppe unerlässlich. Unterschiedliche Altersgruppen, Erfahrungsstufen und Abteilungen liefern wertvolle Perspektiven für die Optimierung der Nutzererfahrung.

Eine hochwertige Datenbasis bildet das Fundament für erfolgreiche Service-Prozesse. Dies bedeutet regelmäßige Pflege der Wissensdatenbank, aktuelle Dokumentationen und eine stringente Kategorisierung von Serviceanfragen. Vorhandene Best Practices und Vorlagen können als Ausgangspunkt dienen und an die spezifischen Unternehmensanforderungen angepasst werden.